Vergolden
Die Kunst der Vergoldung ist ein traditionsreiches Handwerk, das bis heute in einer vierjährigen Ausbildung erlernt werden kann. Als Vergolderin - Einrahmerin EFZ widmen wir uns der Vergoldung von Rahmen nach althergebrachter Tradition. Dieser aufwändige Prozess dauert in der Regel etwa 4 bis 6 Wochen und ist von Handarbeit geprägt.
Für unsere Rahmen verwenden wir in der Regel Weichholz, hauptsächlich Lindenholz oder Weymouthföhre. Um die natürliche Maserung des Holzes zu verbergen, grundieren wir die Rahmen mit einer Leim- und Kreidelösung und schleifen sie anschliessend glatt. Auf diese Grundierung werden mehrere Schichten Poliment aufgetragen. Das Poliment besteht aus Bolus, gemischt mit Hautleim. Das Poliment ist entscheidend, da es direkt unter dem Blattgold liegt und in verschiedenen Farbtönen erhältlich ist, wodurch wir Farbakzente setzen können.
Anschliessend erfolgt die Vergoldung des Rahmens. Wir benetzen das Poliment mit einer Mischung aus Wasser und Alkohol und "schiessen" das Blattgold auf den Rahmen. Aufgrund der Flüssigkeit schwebt das Gold auf der Oberfläche, wodurch wir das Blattgold positionieren können. Sobald die Flüssigkeit verdunstet ist, "streichen" wir das Blattgold flach. Nach einer Trockenzeit von 4 bis 5 Stunden kann das Gold poliert werden. Durch das Reiben mit einem Achatstein verdichtet sich das Poliment, und das Gold beginnt zu glänzen. Danach kann der Rahmen weiter bearbeitet werden, und das farbige Poliment wird sichtbar. Hierbei haben wir gestalterische Freiheit und können den Rahmen ganz nach den Bedürfnissen des Bildes und Ihren Wünschen gestalten. Weissgold und Silber schützen wir mit einem Lack. Abschliessend wird der Rahmen fertiggestellt, die letzten Details werden ausgearbeitet, und Patinas verleihen den Rahmen ein antikes Aussehen.
Da unsere Rahmen Einzelstücke sind und aufgrund der Trocknungszeiten längere Bearbeitungszeiten erfordern, dauert die Herstellung mehrere Wochen. Für ein einzelnes Exemplar investieren wir im Durchschnitt 8 bis 10 Arbeitsstunden, um sicherzustellen, dass jedes Stück ein wahres Meisterwerk ist.